Hier rücken wir näher zusammen, fühlen uns geborgen in der Gemeinschaft, ohne uns in der Masse zu verlieren. Hier erleben wir ein Miteinander, ohne unsere Individualität aufgeben zu müssen. So erfahren wir, alle zusammen und jeder für sich, die verbindende Kraft der Musik.
Joachim Gauck in der Eröffnungsrede der Elbphilharmonie 11.01.17
Liebe Mädchen, liebe Eltern,
als wenn der Bundespräsident auf unsere Veranstalltung die Eröffnungsworte gesprochen hätte, wurde unser erstes eigenständig organisiertes und großes Hallenturnier zu einem großartigen Gemeinschaftserlebnis (Nur verwechselte er Musik und Fußball). Und es konnte nur gelingen als großes Gemeinschaftswerk.
Zunächst muss den Eltern gedankt werden: morgens noch in kalter Dunkelheit die Halle mit den Toren hergerichtet, ein fantastisches Buffett im Vorfeld mit langen Listen organisiert und aus dem Boden gestampft: Leckere Sachen von zu Hause mitgebracht oder auf kleinstem Raum in Gangnieschen hergestellt und zum Anbeißen hübsch angerichtet und dann freundlich unter das Volk gebracht. Und dass unermüdlich und stundenlang, bis zum Schluss fast alles verkauft war. Die letzte der 100 Würste teilten sich dann unsere Mädchen. Und dann noch unsere Mannschaften bis zum Ende anfeuerten (auf billigen Stehplätzen, etwas anderes gibt ja unsere Halle leider nicht her). Am Ende des Turniers, ansonsten häufig eine kritische Phase, in der man beim Abbauen schnell vereinsamt, hatten wir noch so zahlreiche helfende Hände, dass wir 1 Stunde nach dem letzen Abfiff die Halle komplett aufgeräumt und in einem saubereren Zustand als vor Beginn verlassen konnten.
Dank an die Turnierleitung, die die beiden nahtlos ineinandergehenden E- und F- Turniere mit ihren 160 quirligen Fußballmädchen sicher und reibungslos durchführte und an die Schiedsrichter mit ihren souveränen Leistungen in den 36 Spielen.
Die Turniere boten tollen und spannenden Sport mit guten Mannschaften, wobei es Marc im Vorfeld gelungen war, uns noch unbekannte Teams, z.T. aus über 100 km Entfernung für eine Teilnahme zu motivieren.
Vormittags im E-Turnier hatten wir die E1 und E2 gemischt, so dass 2 Felder Mannschaften mit erfahrenen Spielerinnen und Novizinnen als Gemeinschaftsteams in der eine Gruppe gegen Oldesloe, Rundhoft und Boostedt und in der anderen gegen Nortorf, Kaltenkirchen und Kiel spielten. Dabei konnte eine Felder Mannschaft alle Spiele der Vorunde souverän gewinnnen, in der anderen ging lediglich das Spiel gegen starke Kaltenkirchener verloren, so dass beide Mannschaften im ersten Halbfinale aufeinander trafen, und nach einem schwesterlichen Duell auf freundlschaftlicher Augenhöhe zog dann die eine Felder Mannschaft in das kleine Finale ein, wo es nach gutem Spiel Oldesloe den Vortritt lassen musste. Die andere konnte das Endspiel gegen Kaltenkirchen sicher gewinnen.
Nachmittags konnten wir mit Unterstützung einiger E-Spielerinnen vom Vormittag wiederum 2 Felder Mannschaften stellen, die sich in einem sehr starken Teilnehmerfeld aus Hamburg (Scala und Bramfeld), Kaltenkirchen, Nortorf, Reinfeld und Rundhof bewähren mussten. In der einen Vorrundengruppe hat unser Team gut gegen die im Schnitt 1 Jahr älteren und sehr gut aufspielenden Mannschaften aus dem Hamburger Umfeld gegengehalten und schoss gegen den späteren Turniersieger sogar dessen einziges Gegentor, verlor trotzdem, konnte aber im Plazierungsspiel gegen Nortorf den 7. Platz erreichen. Der andere Felder Mannschaft reichte ein Sieg und ein Unentschieden, um ins Halbfinale einzuziehen. Letztenlich sprang ein 4. Platz (das entscheidende 0:1 in der 1/2-letzten Sekunde!) heraus, wobei erwähnt werden muss, dass zeitweise in unserer“D“- Mannschaft verletzungsbedingt nur noch E-Mädchen spielten.
Aber die reinen Plazierungen sagen nichts darüber aus, wie unsere Mädchen gespielt haben. Sie rannten, kombinierten und kämpften wie sie es gut können. Und waren trotz aufgeplatzen Blasen an den Füßen, Knieprellungen, Leistenzerrungen, Sprunggelenksverstauchungen, Leberhaken bis hin zu heftigem Nasenbluten nach Ellenbogencheck nicht zu bremsen. Sie lebten ihre Freude am Sport aus und das war schön für uns anzuschauen. Als einzelene Individuen brachten sie ein tolles Gemeinschaftswerk zu stande. Und da klingt dann Fußball wie Musik.