Zwischen Hochmut und Demut steht ein drittes, das dem Leben gehört, und das ist der Mut.
Theodor Fontane, Cecilie; 1887; 18. Kapitel.
Liebe Mädchen, liebe Eltern,
Bedingt durch Verletzungen und die Himmelfahrtswoche-Ferienzeit fehlten der D2 vier (von zehn) Spielerinnen, als die zum Match gegen die zuletzt erstarkten Kieler Mädchen vom KMTV antraten. Aber andererseits hatten wir das Glück, das zwei junge E-Spielerinnen kurzfristig mit Freude einsprangen.
Die großen Kieler starteten erwartungsgemäß stark und maschierten- z.T. technisch und körperlich überlegen wiederholt rasch durchs Mittelfeld und drückten auf das Felder Tor. Die Fohlen konnten sich kaum aus der eigenen Hälfte befreien, standen meist alle hinten und verteidigten eifrig ihr Tor. So dauerte es über 10 min, bis schließich das 1:0 für den KMTV fiel. Anstatt sich aber der spielerischen Überlegenheit der Gäste zu beugen, rannten und kämpften die jungen Fohlen dagegen an und konnten trotz Schmerzen vom Kopf bis zu den Füßen das 0:1 bis zur Pause halten. Die Halbzeitpause reichte kaum, um zu Luft zu kommen.
Es ging in der zweiten Halbzeit so weiter: Die Kieler waren spielbestimmend, aber die Felder kämpften bis zum Umfallen, insbesondere die Defensive kaufte immer wieder den ein bis zwei Köpfen größeren Kielern den Schneid und den Ball ab. Bei den beiden ebenfalls stark und mutig kämpfenden, jungen E-Spielerinnen war der Altersunterschied zu den 2 bis 3 Jahre älteren Kielern nicht zu merken, immer wieder luchsten sie ihren angreifenden Gegenspielern den Ball ab und trieben ihn nach vorne. Aber die Kieler fanden gelegentlich Lücken in der Abwehr, die sie zum 2:0 nutzten. Die Felder gaben nicht auf, machten aus der Not eine Tugend und versuchten mit hohen, weit nach vorn geschlagenen Bällen, das Kieler Tor unter Beschuss zu nehmen, was schließlich mit dem Anschlusstreffer belohnt wurde. In den letzten Minuten kam die zweite Fohlen-Tugend neben dem Kampfesmut zum Tragen: ihre Konditionstärke. Und so verlagerte sich das Spiel in die Kieler Hälfte, es wurden zwei Ecken herausgeholt und neben wiederholt der gegnersichen Torfrau der Pfosten getrollen. Der Ausgleich lag in der Luft, und wäre das Spiel nicht nach 60 Minuten abgepfiffen worden, wer weis, wass sich die Fohlen an diesem Sonnabend Mittag noch alles erkämpft hätten.
Auf dieses mit Mut und Leidenschaft erkämpftes Spiel könnt ihr stolz sein!
Sievert