November
Trüber Himmel, raue Tage
kommen sicher jedes Jahr.
Schwere Sorgen, harte Plage,
jedes Leben bringt sie dar.
Doch bedenkt, die heitren Stunden
hätten nie Euch so beglückt,
Hättet Ihr nicht überwunden,
was im Trüben Euch bedrückt.Heinrich Hoffmann (1809 – 1880, Arzt, Begründer der Jugendpsychiatrie, Autor u.a. vom Struwwelpeter)
An einem trüben Novembertag, an dem es – gerade hell geworden – schon wieder dunkelte, fuhren wir im nachlassenden Nieselregen nach Lübeck zum Auswärtsspiel auf Kunstrasen an die Wakenitz.
Die in der Tabelle benachbarten Teams tasteten sich zu Beginn ab, bevor die Gastgeber im Mittelfeld dominierten und nach 5 Minuten den Außenpfosten des Felder Tores trafen. Es dauerte 10 Minuten, bevor sich die Fohlen aus der Umklammerung des Gegeners erstmals befreien konnten und vor dem Tor der Gastgeber auftauchten. Beide Mannschaften hatten mit dem für Felder Füße ungewohnten Kunstrasen ihre Probleme und spielten hektisch häufig hohe Bälle, so dass zumindest die Kopfballstärke einiger Felder Mädchen demonstiert werden konnte. Die sonst häufig erfolgreich gespielten schnellen Bälle waren auf dem Belag schwierig zu kontrollieren. Im Verlauf der ersten Halbzeit verteilten sich die Spielanteile ausgewogenauf beiden Seiten. Die Felder setzten die taktischen Anweisungen zum Vorrücken der Abwehrkette und zum Zustellen der Mitte gut um. 2 Freistöße konnten die Fohlen nicht in Tore verwandeln. Auf der anderen Seite konnten die Lübekder 4 (!) Eckbälle in direkter Folge nicht verwerten. Möglicherweise hat sich das Spezialtraining „Eckenverteidigen“ letzte Woche schon ausgezahlt.
Nach der Pause wurde die Felder Mannschaft offensiver aufgestellt. In der Folge setzten die Gäste die Gastgeber permanent unter Druck, was sich auch in der Kommunikaiton der Lübecker deutlich hörbar wurde. Es gelangen nun auch gute Kombinationen von der Balleroberung vor dem eigenen 16er, weiten Pässe über die Flüge auf die schnellen Außenspielerin ode durch die Mitte mit dynamischen Kurzpassspiel. Und hinten hielt die immer souveränere Torfrau die wenigen Bälle sicher fest, die die starke Defensive durchliess. In der Offensive konnten einige Torchanchsen herausgespielt, aber nicht genutzt werden. Dann kam die 73. Minute. Die Felder Abwehr wurde bei einem der weinigen Lübecker Konter überrant und – glücklich aus Lübecker Sicht nach dem Spielverlauf – das 1:0 erzielt. In den letzten 7 Minuten versuchten dann die Felder einiges, aber der Ausgleich gelang nicht mehr, trotz dern intensiven Unterstützung der angereisten 10 Fans.
Nach dem Schlusspfiff der das Spiel ruhig und gut leitende Schiedsrichterin zeigte sich wieder einmal die besondere Stärke der Felder Mädchen: sie waren nicht bedrückt vom trüben Ergebnis, sondern zeigten sich beglückt von ihrem in der 2. Halbzeit gezeigten guten Spiel.
Sievert