Der erste Ball! Ich sehe mich noch heute … im schmucken Tanzcostüm durch die Straßen der alten Stadt gehen, das Herz von stolzer Siegesahnung voll – denn Lieschen sollte ja auch kommen. Und sie kam. Ich tanzte mit ihr ein Pas de deux,...aus: Ernst Keil, Die Gartenlaube, 1875 Heft 48, S 812
Liebe Mädchen, liebe Eltern
Auch wenn wahrscheinlich der Autor des Artikels aus der Zeitschrift „Die Gartenlaube“ mit dem ersten Ball etwas anderes im Sinn hatte, so möchte ich heute mal den ersten Ball herausstellen. Im Spiel am Sonntag (bei bestem Wetter und zahlreicher elterlicher Unterstützung beim Buffet und beim Zuschauen) gegen den nominell Tabelltendritten (aber punktgelich mit dem Zweiten) waren im Vorfeld die hohen Abschläge der Hohwachter Torwartinnen bekannt. So besprachen wir, den ersten Ball gleich im Mittelfeld abzufangen und erst gar keinen gegnerischen Angriffsaufbau nach Möglichkeit zuzulassen.
Und – erfreulich für die Trainer – es wurde tatsächlich und gut umgesetzt. Wie Staubsauger fingen unsere drei Mittelfeldspieler die Bälle in der Mitte, z.T. noch aus der Luft ab, schalteten in die Vorwärtsbewegung um, spielten sich technisch fein ggf. noch um eine Gegenspielerin herum und leiteten dann den Angriff ein, der von der pfeilschnellen Sturmspitze aufgenommen und häufig erfolgreich abgeschlossen wurde. So stand es schon nach 15 min 4:0, so dass wir schon vor der Pause (Halbzeitstand 5:0) begonnen, munter durchzuwechseln.
Auch in der zweiten Halbzeit konnten es wir uns leisten, jüngere Spieler einzusetzen oder erfahrenere Spielerinnen sich auf für sie ungewöhnliche Positionen asuzuprobieren. Zwangsläufig ging damit ein weinig der Spielfluss zurück und die Hohwachter stemmten sich nun stärker gegen die Felder Fohlen. Beide Mannschaften konnten für sich in dieser Phase jeweils ein Tor herausholen. Dass auch Felder Torhüterinen weite und noch weitere Abschläge beherschten, zeigte sich in einigen Spielpassagen, wo sich ein lustiges Ping-Pong-Spiel von Trofrau zu Torfrau einwickelte, und so fast noch ein weiteres Felder Tor erzielt worden wäre.
Einziger Wehmutstropfen war der Boden des B-Platzes, eher einer Mittelgebirgssavanne als einem Fußballfeld gleichend, was auch leider und hoffentlich nicht zu einer längerwirigenVerletzung der Hohwachter Torhüterin ohne Fremdeinwirkung führte.
Schließlich endete das Spiel mit einem verdienten 6:1 für unsere Mannschaft. Und so hat Ernst Keil doch wahrscheinlich die Felder Fohlen gemeint, im schmucken Outfit (wie mann heute sagen würde) voller stolzer Siegesahnung und tanzend die Pässe gespielt.
Sievert